Historie

Das o'pflanzt-is!-Gelände im Herbst 2011

Das o’pflanzt-is!-Gelände im Herbst 2011

o’pflanzt is! wurde im Sommer 2011 von Vanessa Blind gegründet. Ihre Vision war es, einen urbanen, sozial-ökologischen Gemeinschaftsgarten zu schaffen – einen Ort des Pflanzens, Säens und Erntens, einen Ort der Begegnung und des Lernens, ein Stück Natur in der Stadt, eine kreative Wildnis. Oder, wie sie in ihrer Eröffnungsrede sagte, „einen VIP-Garten: für Vögel, Insekten, Pflanzen“. Im Herbst gelang es, das brachliegende Gelände an der Emma-Ihrer-Straße vom Freistaat Bayern zu pachten; bei der Vor-Eröffnung im Oktober wurden gleich mal sechs gespendete Johannisbeerbüsche in gleichfalls gespendeter Bio-Erde versenkt. Und damit das Ganze auch juristisch seine Ordnung hat, wurde als Träger des Projekts der gemeinnützige Verein o’pflanzt is! e.V. gegründet und im Vereinsregister eingetragen.

Saison-Einweihung im Mai 2012

2012 erlebte der Garten seine erste komplette Saison. Es entstanden drei große und an die 30 kleine Hochbeete, fast alle aus altem Holz sowie anderem recyceltem Material, darunter manche in experimentellen, spielerischen Formen. In ausgedienten Reissäcken wurden Tomaten und Kartoffeln gepflanzt, eine Kräuterspirale, eine Komposttoilette, eine Outdoor-Küche und ein Foliengewächshaus gebaut, drei Komposthaufen angelegt und anderes mehr. Die Saisoneröffnungsfeier im Mai und verschiedene Workshops waren gut besucht. Schnell etablierte sich o’pflanzt is! als eines der bekanntesten Urban-Gardening-Projekte in München.

Juli 2013: o’pflanzte Wettervorhersage live in der BR-Abendschau

2013 war ein durchwachsenes Jahr, nicht nur wegen der Kapriolen des Wetters mit dem extrem langen Winter und dem sehr trockenen Sommer. Es stellte sich heraus, dass bei dem mit viel Verve betriebenen Aufbau des Projekts die Etablierung nachhaltig tragfähiger Strukturen vernachlässigt worden war. Deshalb wurde im Lauf des Sommers der Trägerverein neu aufgestellt. Das Medieninteresse an unserem Treiben hielt unvermindert an. Im Juli sendete die Abendschau des Bayerischen Fernsehens aus unserem Garten, und die Wetterfee kommentierte die aufziehenden Wolken vor dem Hintergrund des Olympiaturms live. Im Herbst 2013 wurden wir beim Wettbewerb um die “Schönste Straße Deutschlands“, ausgerufen vom “Netzwerk Nachbarschaft”, als eines von zehn Projekten ausgezeichnet. Nun ist zwar, objektiv gesehen, weder die Emma-Ihrer-Straße besonders schön, noch erfüllt der Wildwuchs in unseren selbstgebastelten Hochbeeten unbedingt das gängige Schönheitsideal  😉   Der Jury imponierte aber offensichtlich der handgestrickte Charme unseres Projekts sowie die Art und Weise, wie wir diese einstmals öde Stadtbrache kräftig mit Leben füllen. Auch Presse, Funk und Fernsehen interessierten sich zunehmend für unser Treiben.

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Songwriterin Tamara Banez beim Maifest 2014

2014 steht der o’pflanzt is-Garten kräftiger im Saft als je zuvor. Die im vergangenen Herbst gepflanzten Apfelbäume sind alle gut über den Winter gekommen, und es werden wieder mindestens 20 Sorten Gemüse angepflanzt. Zur Saisoneröffnung am 1. Mai kamen über 300 Besucherinnen und Besucher, es gab Pizza aus dem Lehmofen und Stockbrot vom Lagerfeuer, und unsere Lieblings-Singer-Songwriterin Tamara Banez konnte dank unserer neuen Solaranlage ihre sanften Klänge elektronisch verstärkt und dennoch völlig emissionsfrei durch den Garten schicken. Dank der Unterstützung durch die Sparda Bank München und die Bürgerstiftung München können wir den Garten nun erstmals an vier Nachmittagen in der Woche offen halten; dadurch können wir auch mehr Kindergruppen betreuen als zuvor. Die Bienengruppe unter der Leitung unseres Imkers Sebastian Wendlandt hat sich ebenfalls etabliert und ist zu einem festen Bestandteil des Gartens geworden (>> Die Bienen). Das bleibt auch der Presse nicht verborgen: “Der Garten ist ein Dorado für alle, die Spaß am Gärtnern haben, gern mit Menschen zusammen sind und eine unkommerzielle Insel der Ruhe inmitten städtischer Hektik suchen”, schrieb beispielsweise Ellen Draxel in der Süddeutschen Zeitung.