Unterstützt die Hummel

Status quo bei o´pflanzt is!

Im Frühjahr haben wir die Gartenschaufel zur Hand genommen und die Erde entlang des kompletten Zauns gelockert. Warum? Unser Ziel war es, den Wildbienen neben der Nisthilfe eine schmackhafte Auswahl an Nektar und Pollen zur Verfügung zu stellen. Doch was mögen die Wildbienen in unserem o´pfanzt is! Garten mitten im Olympiapark? Welche Arten sind überhaupt noch vertreten? Pflanzen wir das Richtige für die Hummel oder die Biene an?

Lesedauer: 5 Minuten
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Wir bedanken uns bei…

… der Forschungsgruppe UPE-Lab Technische Universität München. Auf Basis der Forschung unter der Leitung von Monika Egerer und Dr. Julia Schmack, haben wir einen ersten Zwischenstand zu den Wildbienen in unserem Garten. Die erste Auswertung (August 2021) von Astrid Neumann hat ergeben, dass drei Hummel-Arten bei uns gesichtet wurden:
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Die drei o´pflanzt is! Hummeln im Vergleich

Die Nistvielfalt der Hummeln

Die Steinhummel ist eine treue, wiederkehrende Wildbiene. Sie nistet gerne mehrmals im selben Mäusenest, im Steinhaufen, zwischen Bretter, im Felsspalt oder auch gerne in einem stehen gelassenen Maulwurfhügel. 

Die Baumhummel bevorzugt das Nisten an einem höher gelegenem Standort, wie unter dem Dach. Sie sucht sich gerne wiederkehrend Vogelnester oder Nistkästen aus. Vermutlich wegen den natürlichen Feinden in der Luft sind sie am aggressivsten von den drei Hummel-Arten bei der Nest-Verteidigung.

Der Name lässt es uns vermuten, die Wiesenhummel nistet gerne auf Wiesen, Feldern und Viehweiden. Das schließt aber nicht aus, dass sie auch liebend gerne Grünstreifen in Parks oder Siedlungen als Lebensraum auswählt.


Wie können wir das Nisten unterstützen?

Die Baumhummel ist sehr dankbar, wenn wir im Frühjahr übrig gebliebene Vogelnester in den Bäumen stehenlassen und für sie säubern.
Die Steinhummel freut sich über jeden verlassenen Maulwurfhügel bzw. Steinhaufen, der nicht weggeräumt wird. Große Freude besteht auch bei verwaisten unverschütteten Kleinsäuger-Behausungen. Wenn du trotzdem daran zweifelst, nicht genügend Unterschlupf ermöglichen zu können, kannst du gerne einen Hummelnistkasten basteln.

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Ab wann treffen wir die Hummel im Garten an?

Die Saison der Steinhummel reicht von Mitte März bis September. Für diese pelzigen Freunde ist es wichtig, dass sie im Herbst noch genügend Nahrung im Umkreis von 600-1200 m finden. Im Gegensatz dazu lebt das Volk der Baum- und Wiesenhummeln nur bis Ende Juli. 

Die Königin der Wiesenhummel fliegt im März auch bei Schneefall und knapp über 0 °C ihre erste Runde. Sie zählt zu den Kurzfliegern, dh. der Radius bis zum Nest ist maximal 100 Meter. Drei bis maximal 5 Tage haltet die Hummeln ohne Nahrung aus. Deshalb ist es besonders für Wiesenhummeln im März wichtig für genügend Nahrung zu sorgen. 

Was für Punkte müssen wir bei der Bepflanzung beachten?
    1. Die Auswahl an Pollen und Nektar sollte ab März bereits zur Verfügung stehen
    2. Die Standorte der Blumenstreifen sollten nahe an den Nistplätzen platziert sein
    3. Für einige gefährdete Wildbienen gilt es eine spezielle Sorte anzupflanzen
    4. Die Blumen sollten über den Sommer hinaus bis in den September blühen

Bevorzugte Pflanzenarten 
Die Weide ist eine der ersten wichtigen Trachtpflanzen für Hummeln & Bienen, da sie von März-April blühen. Ab September darf die (Saal) Weide in den Garten gepflanzt werden.
Obstbäume erblühen von April-Mai. Obacht nur frostunempfindliche Obstbäume wie der Kirsch-, Pflaumen- oder Apfelbäume können ab Oktober gepflanzt werden.
Die Phacelia blüht bereits nach 4-6 Wochen, deshalb kann sie von April bis August ausgesäet werden.
Die Kugeldistel blüht von Juli-September. Die Aussaat erfolgt aber bereits im Frühjahr. Da sie mehrjährig ist, dürfen wir uns auch im kommenden Jahr über die lila Pracht freuen.
Auch die Sonnenblume blüht im Herbst, deshalb lohnt sich die Aussaat ab März/April.
Lavendel blüht neben der Sonnenblume bist September. Die Aussaat ist nach dem Frost Anfang Juni ins Freiland.

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Quellen: Deutsche Wildbienen Stiftung / Wildbienen.de / Berlin-Nabu & Mecklenburg-Vorpommern – Nabu / Aktion Hummelschutz