Beinwell

Beinwell (auch: Wallwurz) gehört zur Familie der Borretschgewächse, Raublattgewächse (Boraginaceae)
Bein = Knochen
wellen = zusammenwachsen
Wurz = in ihm wohnende Wesen, Pflanzengott

Beinwell ist eine Lungenpflanze.

Beinwell dient nur der äußerlichen Anwendung auf geschlossenen Wunden, auf alle stumpfen Verletzungen der geschlossenen Haut: Schwellungen, Verstauchungen, Gelenkarthrose, Sehnenscheidenentzündung, Knochenreizungen, Schleimbeutelentzündungen, Gichtknoten, Nagelbettentzündung, rheumatische Beschwerden

Als Nahrung kann man ihn ab und zu verwenden, gelegentliche innere Verwendung als Tee ist in Ordnung.(Pyrrolizidinalkaloidet!)
Vorsicht in der Schwangerschaft und Stillzeit!

Kraut / Blätter:
zu verwenden wie Spinat oder als Tee gegen Erkältungen, Husten, Magenbeschwerden, Geschwüre

Wurzeln zu verwenden als Tee und Tinktur (70 % Alkohol)
Gerbstoffe, Schleimstoffe, Vitamin B12, Eiweiß (Eiweißpflanze der Zukunft, 3,5g/ 100g)

Blätter haben viele Schleimstoffe, somit umhüllen sie den Infekt, „cremen“ den Erreger ein, Blätter haben zusammenziehende Wirkung

Wurzelbreiumschläge bei Rheuma:
Wurzel mit Wasser aufkochen, Mullbinde in das Wasser eintauchen, Brei auflegen, Baumwolle, Mullbinde

Salbe zieht tiefer in die Haut ein, als die Blätter, diese sind intensiver, könnten jedoch die Haut reizen!

Allantoin: antientzündlich, regt die Zellbildung und die Granulation an
Cholin: erweitert die Blutgefäße, regt die Durchblutung an
Kieselsäure festigt, stärkt das Gewebe, regt Knochenbildung an

Beinwell fördert auf der einen Seite die Wundheilung und auf der anderen Seite den Abbau von Hämatomen!

Achtung: Verletzungen bei offener Haut mit Calendula (Ringelblume) behandeln!

Rezept für Beinwellsalbe:

500g frische Beinwellwurzeln
70g Lanolin
½ l Olivenöl
20-25g Bienenwachs
etwas Harz (Lärche)

1. Wurzeln vorsichtig waschen, damit die schwarze Wurzelhaut erhalten bleibt,
2. Trockentupfen und kleinschneiden oder raspeln,
3. Lanolin erwärmen und schmelzen, dann das Olivenöl dazurühren.
Nun die zerkleinerten Wurzeln zugeben und 20-30 Min. unter ständigem Rühren köcheln lassen. Darauf achten, dass die Hitze nicht zu groß wird! Nicht kochen!
4. Harz in die abgefilterte Masse rühren
5. Bienenwachs schmelzen, bei etwa gleicher Temperatur zur Masse geben

Die gesamte Masse durch ein Tuch abfiltern, auspressen und in Gläser abfüllen. 
Kühl und dunkel lagern (Kühlschrank), ca. 2 Jahre haltbar.