Bienenkönigin auszusetzen – willkommen Mathilda!

Hallo ich bin die neue und heiße Mathilda.
Also so hat mich meine neue Betreuerin getauft.
Ich wurde am 6. Mai von meinem bisherigen Betreuer (Ihr nennt sie Imker) aus meinem Volk genommen, ganz ohne Vorwarnung, obwohl ich die ganzen Jahre so gute Dienste geleistet hatte – und mit nur einer Hand voll meiner Bienen in einem kleinen Pappkarton erst mal ewig durchgeschüttelt worden, um dann im Gemeinschaftsgarten o’pflanzt is! ausgesetzt zu werden. Zumindest hat das mein Überbringer den Leuten im Garten so gesagt.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was das bedeutet, aber alle die drum rum standen haben ganz entsetzt reagiert, wird also nichts Gutes gewesen sein, oder?

Aber es ist dann doch ganz anders gekommen….
Nach einer Weile – uns war schon mächtig warm in der kleinen Pappbox und wir haben alle um die Wette mit den Flügeln geschlagen und so laut gesummt wie wir nur können – also nach einer Weile kam unsere neue Betreuerin, ich glaube sie heißt Julia, und dann ging mein neues Leben los.

Naja, erstmal wurde es richtig aufregend, weil ich plötzlich zu ganz anderen Bienen, die ich gar nicht kannte, in eine Holzbox gesetzt wurde und die haben mich dann sofort ziemlich unsanft untersucht – irgendwie war mir das nicht so recht geheuer. Hätte auch schief gehen können.
Die neue Behausung sah auch ganz anders aus als meine alte, aber es waren viele Bienen da und auch schon eine Menge Brut – nicht meine natürlich – und jede Menge Futter.
Eigentlich gar nicht so schlecht, wo ich da gelandet bin: meine Mädels und auch die anderen Bienen haben reichlich Blüten in naher Umgebung gemeldet und Platz für neue Waben haben wir auch bekommen.

Aber dann kam’s noch mal richtig heftig und ich dachte, wir müssten alle zusammen ertrinken weil plötzlich von der Seite und von unten her Wasser anfing in unser neues Haus hinein zu laufen, total gezogen hat es auch und so was kannte ich bisher noch nicht. Wir sind doch keine Wassertiere!!
Nach eineinhalb Tagen war das Wasser und die kalte Luft dann endlich weg und meine Mädels (ja – ich nenn jetzt auch die fremden Bienen so – sie haben mich ja als Chefin akzeptiert) konnten damit anfangen unser neues Zuhause auszubauen und mehr Platz für neue Bienen zu schaffen.

Mittlerweile sind wir schon ganz schön viele und alles läuft so wie es sich für ein Bienenvolk gehört!
Und weil uns langsam der Platz ausgeht in der kleinen Kiste, sind wir gestern Abend bzw. heute Vormittag umgezogen. In eine ganz große Kiste. Ich glaube, da haben vorher auch schon Bienen drin gewohnt. Jedenfalls ist jede Menge Futter schon vorhanden. Und gaaanz viel Platz!
Das war ganz schön aufregend heute für meine Mädels – fast wie ein bisschen schwärmen. Ich saß während der Prozedur auf einer meiner Brutwaben und hab mich einfach tragen lassen.
Jetzt können meine Damen noch mal einen Zahn zulegen mit dem Wabenbau, damit ich dieses Jahr noch eine Menge Eier legen kann, damit wir noch größer uns stärker werden, bevor es wieder kalt wird.

Auf einen wunderbaren Sommer!

Das war unser Übergangs-Wohnheim: ganz versteckt im Garten, damit wir in Ruhe groß werden können

von der kleinen Box in die große Kiste

alle Mädels stehen am Rand und “sterzeln” und zeigen denen die noch herumfliegen, wo unser neues Zuhause ist